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Erbbegräbnis Rittergut NöbdenitzGrabstätten als Repräsentation von Adel und Bürgertum | |
Die Familien von Thümmel, von Rothkirch und Trach und von Wietersheim | Startseite |
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1782 erbaute man gegenüber dem alten Herrenhaus ein neues Schloss, das neue Herrenhaus. Hans Wilhelm von Thümmel errichtete 1782 das »Thümmelsche Erbbegräbnis« für seine Familie, ein Mausoleum. NB: Vorbehaltlich genauerer Untersuchungen wird man davon ausgehen dürfen, dass der Minister Johann Friedrich von Rothkirch und Trach die erste Bestattung im Mausoleum vom Rittergut in Nöbdenitz war. | |
![]() Mausoleum Nöbdenitz 1906 | Johann Friedrich von Rothkirch und Trach [1710‒1782] I oo 28.2.1745 Helene Henriette Elisabeth Freiin von Trach aus Schlesien II oo 9.8.1758 Juliane Helene Christiane von Rothkirch-Panthen »Johann Friedrich von Rothkirch, Herzogl. Sächs. Goth. Geh.- Rath und Kanzler zu Altenburg, Lehnsherr auf Nöbdenitz etc., wurde von seinem Schwiegervater und Schwager, dem Freiherrn Wenzel von Trach, Königl. Preuss. Kammerherrn und Landrathe des Liegnitzer Kreises, adoptirt, und von dem Könige Friedrich dem Grossen unter Vereinigung des Rothkirch'schen und Trach'schen Wappens laut Diplom d. d. 4. März 1757 mit dem Namen von Rothkirch und Trach in den Freiherrnstand erhoben.« |
Charlotte Friederike Caroline Freiin von Rothkirch und Trach [1765‒1839] | ▭ Erbbegräbnis Rittergut Nöbdenitz 1839 oo 1785 Hans Wilhelm von Thümmel 5 Kinder: 3 Sö. und 2 Tö. [Zwillingsschwestern] • Clementine Dorothea Friederike von Thümmel [+ 1820] • Hans Emanuel von Thümmel [1796‒1825] • Alfred Benjamin von Thümmel • Charlotte Constanze von Thümmel [+ 1834] • Ernst Julius von Thümmel [+ 1838] |
Karl August Wilhelm Eduard von Wietersheim [1787‒1865] | Historiker und sächsischer Minister, Dr. phil. h.c. [Uni Leipzig] So. des August Christian Ludwig von Wietersheim [1750‒1823] Rittergutsbesitzer zu Mensdorf bei Eilenburg und der Johanna Friedericke Juliane von Nostitz-Drzewiecki * Zerbst 10.9.1787 I oo Nöbdenitz 23.11.1824 Charlotte Constanze von Thümmel II oo 1836 Amalie Auguste Agnes von Burgsdorff, verwitwete von Gutschmid [1786‒1852]; kinderlos |
Julius Hans von Thümmel [1824‒1895] | 1865 Besitzer des Rittergutes Nöbdenitz, Finanzminister in Dresden So. des Kammerherrn und Oberforstmeisters von Sachsen-Coburg-Gotha sowie Marsch-Kommissars im Altenburgischen Kreis, Ernst Julius von Thümmel [+ 1838] und Enkel des Ministers Hans Wilhelm von Thümmel. * Gotha 25.5.1824 |
Ernst von Thümmel [1871‒1945] | um 1896 erbt Kammerherr Ernst von Thümmel das Rittergut Nöbdenitz von seinem Vater. + Nöbdenitz 12.2.1945 ▭ Erbbegräbnis Rittergut Nöbdenitz 16.2.1945 oo Margarete NN NB: nähere Angaben muss ich beim derzeitigen Stand der Forschung dahingestellt sein lassen. |
Hans Wilhelm von Thümmel [1744‒1824] Hans von Thümmel 1744‒1824 Begräbniseiche in Nöbdenitz | Kartograph, Geheimer Rat, Minister, Freimaurer * Rittergut Schönefeld bei Leipzig 17.2.1744 + Altenburg 1.3.1824 oo 1785 Charlotte Friederike Karoline Freiin von Rothkirch und Trach [1765‒1839]. Nach dem Studium in Leipzig tritt Thümmel 1760 in den Gothaer Hofdienst ein. Damit war der Weg für die Karriere am Fürstenhof geebnet. Der Page Thümmel wird Kammerjunker, Kammerassessor und später Vizepräsident der Kammer in Altenburg. Seit 1805 trägt er den Titel Geheimer Rat und Minister. Als Freund des Herzogs Ernst II. [1745‒1804] besitzt er großen Einfluss bei Hofe. »Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg) hatte verfügt, in ein leinenes Tuch in gewöhnlicher alltäglicher Kleidung gewickelt und solchergestalt in die blanke Erde begraben zu werden. Verdient gemacht hat er sich durch die Gründung der Kammerleihbank, die Förderung des Straßenbaus und die allgemeine Landvermessung im Herzogtum Sachsen-Gotha und Altenburg [Thümmelsche Karten im Maßstab 1:16.000]. Nach seinem Abschied aus den herzoglichen Diensten 1817 lebte Hans Wilhelm von Thümmel meistens auf seinem Rittergut Nöbdenitz. Er starb den 1.3.1824 in Altenburg und wurde in Nöbdenitz, einem seiner Güter, in einem unter den Wurzeln einer uralten Eiche ausgemauerten Grabe sarglos auf einer Moosbank liegend begraben. Vor seinem Tod bestimmte Hans Willhelm von Thümmel, dass er an diesem ungewöhnlichen Ort bestattet werden sollte. |
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sein älterer Bruder Moritz August von Thümmel [1738‒1817], Minister, Schriftsteller und Freimaurer, ebenfalls nicht auf einem gewöhnlichen Friedhof bestattet werden wollte. Im Schlosspark Falkenegg in Neuses bei Coburg wird er beigesetzt und damit wird sein Wunsch erfüllt, in freier Natur bestattet zu werden. * Rittergut Schönefeld bei Leipzig 27.5.1738 + Coburg 26.10.1817 »Den 26ten October [1817] Nachmittag 3 1/2 Uhr, starb zu Coburg [...] Herr Moritz August von Thümmel, [...] und wurde den 29ten 8br. früh 8. Uhr unter Begleitung Seiner Excellenz des Herrn Obermarschalls von Wangenheim, des Herrn Reichstallmeisters von Thümmel, des Hochadligen Herrn Sohnes, und des Herrn Medicinal-Raths Sommer, in der Gruft beerdiget, welche eigends dazu in der hiesigen, so schönen Anlage des Herrn Obermarschalls von Wangenheim, Excellenz, gewölbt worden war [...]« KB Neuses 1800‒1876, ohne Paginierung, Nr. 21, 1817 |
Legende: * geboren, ~ getauft, oo verheiratet, + gestorben, ▭ begraben |
• Mitteilung Marlis Geidner-Girod, Nöbdenitz, 2015 |