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Chronik Rittergut Reinsdorf bei Plauen

 

Rittergüter im Vogtland

Erbbegräbnis Rittergut Reinsdorf
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1278Reinsdorf oder Reinoldsdorf wird erwähnt bei Albertus de Reinoldsdorf »senior et junior milites« im Dienste des Vogts Heinrich von Plauen.
1602 schenkt Kurfürst Christian II das Rittergut seinem Oberküchenmeister, Oberschenk und Oberkämmerer Sebastian von Metsch auf Plohn unteren Teils.
1604zu einem schriffsäßigen Rittergut, samt Ritterpferd, erhoben.
1613 verkauft Sebastian von Metsch auf Plohn an den Kurfürsten Johann Georg I, dem Bruder von Kurfürst Christian II.
1614Kurfürst Johann Georg I verkauft das Gut an die Stadt Plauen/Vogtland.
1632‒1634 wird das Rittergut von kaiserlichen Truppen verwüstet
1635 verkauft die Stadt Plauen das Rittergut an Joachim von Reibold, auf Neundorf, Straßberg, Kloschwitz, Rößnitz, Gutenfürst und Tannhof.
1638Joachim von Reibold (+) vererbt das Gut an seine vier Söhne:
Hans, Hans Joachim, Hans Philipp und Hans Christoph.
 Hans Christoph von Reibold vermacht das Gut seinen Söhnen Gottlob August und Hans.
1722Gottlob August von Reibold und Hans von Reibold tauschen es mit ihrem Vetter Hans Erdmann von Reibold gegen das Rittergut Kloschwitz.
1747 Philipp Ferdinand von Reibold kauft am 27.3.1747 um 30.000 Gulden von seinem Vater Hans Erdmann von Reibold das Rittergut.
1747Belehnung am 27.9.1747
1800Am 5.9.1800 verkauft für 70.000 Taler Philipp Ferdinand von Reibold das Rittergut an seinen Enkel Ferdinand Christian Wolf von Tümpling
* Sorna 2.7.1779
+ Reinsdorf 7.4.1846
oo Luise Christiane von Schönfeld (Brandstein), ohne Nachkommen
* 24.2.1792
+ Ansbach 10.3.1849
1802Belehnung am 26.2.1802
1811George Friedrich Müller auf Rittergut Unterhermsgrün kauft am 1.8.1811 um 95.000 Taler.
1813Belehnung am 30.6.1813
1822Ferdinand Christian Wolf von Tümpling kauft sub hasta am 1.8.1822 um 59.000 Taler das Rittergut Reinsdorf.
1824Belehnung am 8.1.1824
1846Am 2.4.1846 wechselt das Rittergut Reinsdorf durch Schenkung an seinen Vetter Wolf von Tümpling
Dieser vergrößerte das Rittergut durch Ankauf von Grundstücken teils um Reinsdorf, teils in benachbarten Fluren.
* Sorna 1.8.1809
+ Reinsdorf 23.10.1870
oo Lichtenberg 26.8.1830 Caroline von Gaertner
* Insterburg 7.9.1810
+ Dresden 15.6.1886
1846Belehnung am 8.7.1846
1870Wolf von Tümpling [1831‒1881], der 1. So. von Wolf von Tümpling, erbt 1/4 am 3.11.1870.
Infolge Traditionsrezess erhält er am 14.9.1871 die restlichen 3/4 des Rittergutes Reinsdorf.
Er ist verheiratet mit Ida Margarethe von Schönberg und ließ Reinsdorf seitens der sächsischen Regierung als Majorat bestätigen.
1881Wolf Ferdinand von Tümpling (1861‒1938), erbt am 2.11.1881 das Rittergut Reinsdorf.
Königl. Sächsischer Kammerherr und Schlosshauptmann in Dresden, verheiratet in erster Ehe mit Alexandrine Gräfin von Platen und in zweiter Ehe mit Alexandra von Seckendorff.
1938Erbe und letzter Eigentümer ist der Sohn aus zweiter Ehe Arwed Wolf Curt Wilhelm von Tümpling, Dr. jur., Regierungsrat
* Dresden 17.11.1903
+ Kassel 9.5.1964
oo Marfa von Graevenitz
Kinder: llka, Alexandra [+ 6.5.1939], Wolf und Timo.
1944Am 9.8.1944 sterben auf dem Rittergut durch Luftangriff 10 Bewohner des Plauner Vorortes Reinsdorf. Im März und April 1945 schließlich weitere Bombenangriffe und Zerstörung des Gutshauses.
1945 Enteignung der Familie durch SMAD-Befehl Nr. 209 und Verschleppung von Marfa von Tümpling mit einjährigem Sohn Timo nach Rügen in ein Zwangslager.

• Mitteilung Timo von Tümpling, Wiesbaden, 2012
• Tim S. Müller: Der Rittergutsbesitz im sächsischen Vogtland (1763‒1945). Dresden 2005 (= Magisterarbeit an der TU Dresden, Institut für Geschichte)